Sehen wir die Kapelle mit dem Auge des Baumeisters am abfallenden Hügel, so bemerken wir zunächst die gefälligen Proportionen: Die Apsis im Osten, entgegen dem Sonnenaufgang, dem Licht als Symbol des Hellen und Guten. Zum Westen, als Bollwerk gegen das Dunkle und Böse, reckt der Turm mit dem schlanken Pyramidendach merklich über das Dach des Kapellenschiffes. Außen wird die Kapelle durch 12 Pfeiler gestützt, vielleicht wurden die Apostel symbolisch bedacht. Es ist auffallend, dass bauliche Elemente architektonisch immer wieder dreifach umgesetzt wurden. 3 Dächer, 3 Gauben, 3x3 Fenster, 3 Schallöcher, 3 Durchgänge, 3 Treppen, 3 Joche, 3 Friese. Der Turm wurde 3mal verjüngt, um ihn höher erscheinen zu lassen.
Die hellen Sandstein-Gewerke bilden einen schönen Kontrast zur dunkelroten Backsteinfront. Im angedeuteten Tympanon des Portalbogens steht die Skulptur der hl. Agatha, welche von Steinbildhauer Hans Dieter Schütte aus Klieve 2002 gefertigt wurde.
Im Inneren ist das Kapellenschiff in 3 Joche mit je 2 Fenstern gegliedert. An den Längswänden sehen wir je 2 hervortretende Lisenen, die durch Spitzbögen miteinander in Verbindung stehen.
Der Triumphbogen misst 7,60m in der Höhe und 3,55m in der Breite. Er trennt und verbindet gleichermaßen Volksraum mit Gottesraum. Der Polygonalchor ist sechseckig angelegt, das Gewölbe wurde mit 6 Gratrippen in 6 Felder geteilt, welche von 6 Diensten getragen werden. Im Mittelpunkt des Gewölbes ist ein sehr schön gearbeiteter Schlussstein gesetzt.

Die Kosten des Neubaus 1893 beliefen sich auf 8802,67 Mark.

1990 bis 2000 wurde die Kapelle renoviert, hier beliefen sich die Kosten auf 456127,63 DM = 233214,35 Euro.

1998 wurden bei Grabungsarbeiten die alten Kapellenfundamente des Vorgängerbaus gesichtet.


Hier nun einige Bilder der Kapelle von Außen: